Wind, Sand und Sterne … aber was ist schon gewiss…

„Wenn die Wildenten zur Flugzeit über das Land streichen, erzeugen sie sonderbare Wirkungen. Die zahmen Enten versuchen ungeschickte Sprünge, geheimnisvoll angezogen von dem großen Winkel, den der Schwarm da oben am Himmel bildet. Der wilde Schrei hat in ihnen eine Spur von Wildheit erweckt. Für eine Minute werden die Bauernenten wieder zu Zugvögeln. In dem kleinen harten Vogelkopf, in dem nur bescheidene Bilder von Teichen, Würmern und Geflügelhöfen lebten, entwickeln sich Weiten von Erdteilen, Freude am freien Wind, an der Gestaltungen der Meere. Das Tier hat vorher keine Ahnung, dass in seinem Kopf Raum für so viel Wunder war. Nun schlägt es mit den Flügeln, verachtet die Körner und die Würmer und will eine Wildente sein“ – von der die Bauernente doch abstammt und nun für einen Moment spürt, dass in ihr, der Gezähmten mit gestutzten Flügeln, das Herz einer Wildente schlägt, deren Heimat Horizonte, aber keine Grenzen kennt.“

Antoine de Saint-Exupèry